Personal Motivation

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Vom Startup zum Starup

Die meisten Startups entstehen aus zwei-drei Freunden, die sich die Anteile am gegründeten Unternehmen aufteilen. Diese Verteilung wird meist bis zur ersten Finanzierungsrunde, bei der ein Investor neue Anteile erhält, nicht weiter angerührt. Die Angestellten, die in der Zwischenzeit in die Startup-Unternehmung eingestiegen sind, erfreuen sich ihres Lohns und arbeiten hart. Friede-Freude-Eierkuchen.

In der Praxis fällt es den jungen Unternehmen jedoch oft schwer, ihre Mitarbeiter hinreichend zu motivieren und zu fördern, obwohl sie eine wichtige Funktion im Aufbau des Startups einnehmen. Natürlich spreche ich hier nicht für alle Startups, jedoch lässt sich beobachten, dass grüne Startups gesteigerten Wert und eine höhere Priorität auf Mitarbeiterförderung und -motivation legen. Ihnen ist vor allem wichtig, dass die Angestellten sich wohl fühlen, Arbeitsklima und -atmosphäre stimmt und man ihnen die Möglichkeit gibt, gemeinsam mit dem Startup wachsen zu können. Dabei hilft, dass auf jeden individuell eingegangen wird und Stärken gezielt ausgebaut werden. Auch teambildende Aktivitäten, die in der deutschen Startup-Welt nicht zu selten anzutreffen sind, tragen zur Motivation bei.

Die größte Karotte vor der Nase stellen allerdings Beteiligungen am Unternehmen dar. Dies geschieht häufig in Form von Tantiemen, Sonderzahlungen, Aktienoptionen, echten Anteil am Unternehmen oder Krypto-Konzepten. Üblich ist es bisher, dass Mitarbeiter am Unternehmen direkt partizipieren können. Dabei werden Angestellte mit echten Anteilen, wie ein Investor, am Startup beteiligt. Ziel ist dabei meistens eine Beteiligung am, oder Zahlung zum, Exit. Der Gedanke, durch gute Arbeit den Wert des Startups zu erhöhen – und damit selbst wertvollere Anteile zu halten – ist ein Antrieb, den man nicht unterschätzen darf. Aber auch hier zeigt sich, dass es Unterschiede gibt: die grünen Startups beteiligen ihre Mitarbeiter fast doppelt so oft als nicht-grüne Startups. Dabei sind mit „ihre Mitarbeiter“ auch tatsächlich meist alle Mitarbeiter gemeint. Jeder soll die Motivation finden, an einem Strang zu ziehen.

Bislang wurden statt echter Anteile aber auch sog. Phantomaktien, im Englischen „Employee Stock Ownership Plans“, kurz ESOPs, initiiert. ESOP ist eine Mitarbeitervergütung durch direkte Beteiligung an der Entwicklung des Unternehmens durch Zuteilung von Gesellschaftsanteilen. Der kleine Bruder davon ist das sogenannte VSOP, ein „Virtual Stock Option Plan“. Hier ergibt sich nur ein Anspruch aus schuldrechtlichem Vertrag auf einen bestimmten Anteil an den Unternehmenserlösen beim Exit.

Im Wege der Kryptorisierung der Finanz- und Unternehmenswelt greift die Generation Y dabei auf eine neuartige Form der Beteiligung zurück: Virtuelle Anteile werden tokenisiert, das heißt mittels Blockchain-Technologie in Form eines Datenbankeintrags abgebildet. Diese so entstandenen Unternehmensanteile und Stimmrechte werden als sogenannte Equity Token deklariert und lassen sich den, von der BaFin kategorisierten, Security Token (mitgliedschaftliche Rechte und schuldrechtliche Ansprüche auf Vermögenswerte, Anspruch auf Dividenden, Rückzahlungen, Zinsen und Mitbestimmung) zuordnen. (hierzu ausführlich in einem Folge-Beitrag)

Grüne Startups zeigen, dass ein nachhaltiges Konzept zur Förderung und Motivation der Mitarbeiter nicht nur auf die Mitarbeiter selbst einen positiven Impact hat. Eine soziale und ökologische, sowie ökonomische Personalpolitik wirkt sich auch auf das geschaffene Bild nach außen aus: Die Startups, die derartige Unternehmenskonzepte verfolgen, sehen sich seltener mit Problemen bei der Arbeitnehmerbeschaffung oder einer hohen Fluktuation konfrontiert.

Pizza und Bier mögen verlocken, aber zufrieden stellt letztendlich nur ein Stück vom Eierkuchen.

… mehr #greenspiration immer mittwochs!

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